MCU

Das MCU (Miktionszysturethrogramm) ist eine Röntgendarstellung der Blase vor und während des Wasserlassens.
„Miktion“ heißt Wasserlassen, „Cystis“ ist die Harnblase, „Urethra“ die Harnröhre.

Ein MCU ist vor allem dann notwendig, wenn fieberhafte Harnwegsinfekte aufgetreten sind, Anomalien oder ein Stau in den Harnwegen festgestellt wurden. Untersucht wird vor allem, ob ein sog. „Reflux„, also ein Rückfluß von Urin aus der Blase in den (die) Harnleiter (bzw. das Nierenbecken) auftritt. Normalerweise wird dies durch einen Verschlußmechanismus am Übergang vom Harnleiter zur Harnblase verhindert.

(Universitätsklinikum Jena, 2022)

Nun war es also soweit. Meine Tochter und ich erschienen an einem Novembertag 2021 in der Früh im Spital in dem das MCU sowie der DMSA Scan durchgeführt werden sollten. Man erklärte uns, diese Untersuchung sei quasi schmerzfrei und sie würde ohne Sedierung durchgeführt werden. Anfangs etwas skeptisch wie meine Kleine da wohl mitmachen würde, war ich trotz allem erleichtert, dass sie keine Sedierung bekommen sollte. Denn bei diesem Gedanken fühlte ich mich nicht so wohl.

Im Prinzessinnenkleid und mit Lieblingskuscheltier in der Hand lag sie dann in einem kleinen Raum, ich an ihrer Seite und eine Schar an Ärzten und Schwestern um sie herum. Sie wurde örtlich betäubt und kurz darauf wurde ihr ein Katheter über die Harnröhre gelegt. Sie hat alles ohne Protest über sich ergehen lassen, aber doch in diesem Moment bitterlich geweint und kurz geschrien. Ich bestärkte sie, dass schon alles vorbei wäre und sie ganz tapfer war. Dann fuhren wir in einem bereitgestellten Buggy in ein anderes Stockwerk für die tatsächliche Untersuchung. Liegend wurde ihre Blase mit Kontrastmittel gefüllt bis sie es kaum noch aushielt, sie musste schon so dringend Pipi machen. „Es ist so kalt, ich muss Lulu„, schluchzte sie immer wieder. Die behandelnde Ärztin erklärte uns die Darstellung der gefüllten Blase, das alles unauffällig sei, es keine Anzeichen für einen Reflux gäbe und meine Tochter nun in ein Behältnis Pipi machen könne. Sie schaute uns mit großen Augen an und war sichtlich irritiert. Endlich kamen ein paar Tropfen doch ich merkte, sie wollte in dieser Situation nicht „alles raus lassen.“ Wir redeten alle auf sie ein, doch es half nichts. Aus dem Augenwinkel sah ich die Tür zu einer Toilette und fragte, ob sie nicht dort Pipi machen könne und wir nachher nochmal nachsehen, ob es Restharn gäbe.

„Ja, gut“, erhielten wir als Anwort. Auf der Toilette ließ meine Kleine dann endlich alles raus, und das war wirklich viel. Zurück auf der Untersuchungsliege wurde kein Restharn mehr in der Blase festgestellt. Befund also unauffällig. Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, dass sich ein möglicher Reflux (Zurückfließen des Harns in einen oder beiden Harnleitern Richtung Nieren) bei dieser Untersuchung vielleicht nicht immer zeigen würde.

Nach einer Pause war für heute noch der DMSA Scan geplant.

Erst durch das Ergebnis des DMSA Scans, wurden wir vom Spital sowie unserem Urologen an die Kinderurologie eines anderen Spitals verwiesen, wo uns nach Ersttermin sofort die Sono MCU nahegelegt wurde. Erst durch die Sono MCU sollten wir dann endlich Klarheit erhalten.

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